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Die Elektromobilität wächst rasant. In Deutschland sind bereits über 1,59 Millionen vollelektrische Fahrzeuge zugelassen, und bis 2030 wird ein Bedarf von über 530.000 öffentlichen Ladepunkten erwartet. Viele Energieversorger und Stadtwerke investieren deshalb in Ladesäulen, Kabel und Netzanschlüsse. Doch die entscheidende Frage lautet: Was nützt die stärkste Hardware, wenn Prozesse stocken und Daten im Silo verharren? Die wahre Zukunft liegt in der digitalen Ladeinfrastruktur, die nicht nur skaliert, sondern auch neue Geschäftsmodelle ermöglicht.

Vom Kabel zum Code: Warum Hardware allein nicht reicht

Eine Ladesäule lädt, doch sie managt keine Lademedien, erstellt keine Reports und synchronisiert keine Stammdaten. Erst Software macht aus einzelnen Ladepunkten ein skalierbares Gesamtsystem, das Verwaltung, Abrechnung und Reporting zusammenführt. Stellen Sie sich vor, ein Flottenmanager öffnet morgens sein Dashboard und sieht auf einen Blick: Anzahl Ladevorgänge, Energieverbrauch und aktuelle Kosten – alles aktuell, alles automatisch. Genau dieser Schritt vom Kabel zur Software entscheidet, ob Elektromobilität alltagstauglich und wirtschaftlich betrieben werden kann.

Digitale Ladeinfrastruktur als neuer Wettbewerbsfaktor

Energieversorger stehen nicht länger nur im Wettbewerb um Standorte, sondern um digitale Schnittstellen. Wer das Kundenerlebnis digital prägt, kontrolliert den Markt und sichert sich einen entscheidenden Vorsprung gegenüber der Konkurrenz. Mit einer digitalen Ladeinfrastruktur wird die Kundenschnittstelle zum strategischen Asset.

Skalierbarkeit für wachsende Flotten und Netze

Mit jeder neuen Ladesäule steigt die Komplexität exponentiell. Ohne digitale Steuerung droht Verwaltung zur Wachstumsbremse zu werden, da manuelle Prozesse den Fortschritt verlangsamen. Eine Plattform dagegen wächst mit, hält Daten konsistent und reduziert den Aufwand im Tagesgeschäft erheblich.

Transparenz und Kontrolle durch Daten

Geschäftskunden wollen heute nicht nur Strom, sondern Datenklarheit. Sie erwarten Antworten auf Fragen wie: Welche Fahrzeuge haben zugewiesene Lademedien, wie hoch sind die Kosten und wie wird das Budget eingehalten? Digitale Ladeinfrastruktur liefert diese Antworten und verschafft Energieversorgern damit einen klaren Vorsprung.

Die Grenzen der Hardware-Perspektive

Die reine Hardware-Fokussierung stößt bei Energieversorgern schnell an ihre Grenzen. Nicht die Anzahl der Ladepunkte entscheidet über den Erfolg, sondern die Fähigkeit, diese effizient zu betreiben und digital zu steuern.

Warum der Engpass nicht an der Ladesäule liegt

Noch immer investieren viele EVU primär in physische Ladepunkte. Doch die eigentliche Engstelle liegt im Backend: manuelle Workflows, Excel-Listen und fehlende Integration. Selbst ein dichtes Netz an Ladesäulen bringt keinen Vorteil, wenn es nicht intelligent gesteuert und wirtschaftlich betrieben werden kann.

Prozess- und Systembrüche als Wachstumsbremse

Wenn Stammdaten in unterschiedlichen Systemen gepflegt werden müssen und Reports einige Zeit dauern, bremst das Wachstum. Typische Praxisprobleme sind Excel-Listen statt automatisierter Reports, Mehrfachpflege von Daten in ERP, CRM und Charging Backend oder Medienbrüche zwischen Support, IT und Kundenservice. Digitale Ladeinfrastruktur löst dieses Problem und verwandelt den Flickenteppich der IT in eine durchgängige Prozesskette, die reibungslos funktioniert.

Software als Enabler für neue Geschäftsmodelle

Die Digitalisierung verändert nicht nur die Art, wie Ladeinfrastruktur betrieben wird, sondern eröffnet Energieversorgern auch völlig neue Geschäftschancen. Anstatt lediglich Ladepunkte bereitzustellen, können EVU zusätzliche Services entwickeln, die weit über den Stromverkauf hinausgehen. Zwei Bereiche sind dabei besonders richtungsweisend: die Rolle als Mobilitätsanbieter und die Nutzung datenbasierter Services.

Vom Energieversorger zum Mobilitätsanbieter

Digitale Ladeinfrastruktur ist mehr als eine Verwaltungsschicht. Sie öffnet neue Geschäftsfelder wie ein Self-Service-Portal mit Flottenservices oder Home-Charging-Abrechnungen. Wer Software konsequent einsetzt, entwickelt sich vom klassischen Versorger zum Mobilitätsanbieter und positioniert sich als Innovationstreiber am Markt.

Digitale Ladeinfrastruktur in der Praxis

Theorie und Vision sind wichtig, doch die eigentliche Stärke digitaler Ladeinfrastruktur zeigt sich im praktischen Alltag von Energieversorgern und Stadtwerken. Dort entscheidet sich, ob Prozesse wirklich einfacher werden, ob Kunden schneller Antworten bekommen und ob das System trotz wachsender Komplexität stabil bleibt.

Plattform-Ansätze statt Insellösungen

Die Zukunft gehört Plattformen, die ERP, CRM und Charging-Backends verbinden. Sie verhindern Datensilos, schaffen Konsistenz und ermöglichen Automatisierung auf verschiedenen Ebenen. Damit wird aus einer heterogenen Systemlandschaft ein durchgängiges digitales Gesamtsystem, das stabil, effizient und skalierbar arbeitet.

Beispiel flevo: Nahtlose Integration statt Datensilos

Die Plattform flevo zeigt, wie dieser Ansatz in der Realität funktioniert. Eine einzige Datenänderung im Portal reicht aus, um SAP IS-U bzw. SAP S/4HANA (ERP), Salesforce (CRM) und ChargePoint be.ENERGISED (Charging-Backend) synchron zu. Prozesse, die früher Tage verschlangen, laufen heute automatisiert und verdeutlichen, wie Software aus einem Flickenteppich an Systemen eine integrierte Lösung macht.

Um diese Vorteile greifbar zu machen, stellen wir zwei konkrete Szenarien vor, die zeigen, wie flevo den Alltag von Energieversorgern und ihren Geschäftskunden erleichtert.

Automatisierte Synchronisation

Ob Tarifänderungen für die Wallbox am Mitarbeiter­wohnort, die Anlage neuer Flottenfahrzeuge oder die Bestellung neuer Lademedien: flevo übernimmt den Abgleich automatisch über alle Systeme hinweg. Das spart Zeit, vermeidet Fehler und macht Prozesse skalierbar, auch bei wachsender Infrastruktur. Statt drei Systemen, die einzeln gepflegt werden müssen, reicht künftig ein einziger Eintrag, der automatisch synchronisiert wird. Dabei werden nachgelagerte Prozesse automatisch angestoßen, etwa die Anlage eines neuen Kreditors im SAP-System.

Self-Service-Portale im B2B

Benutzer können neue AGBs mit wenigen Klicks bestätigen, Wallboxen bestellen, Lademedien verwalten und Rechnungen einsehen, ohne auf den Support angewiesen zu sein. Für Energieversorger bedeutet das weniger Aufwand und für Geschäftskunden mehr Selbstbestimmung. So entsteht eine Win-Win-Situation, die den Mehrwert der digitalen Ladeinfrastruktur sofort sichtbar macht.

FAQ zur digitalen Ladeinfrastruktur

Warum ist digitale Ladeinfrastruktur wichtiger als Hardware?

Weil Hardware austauschbar ist, während Software Differenzierung ermöglicht. Erst digitale Services sorgen dafür, dass Prozesse skalieren, Kunden Transparenz erhalten und Effizienz im Alltag spürbar wird. Digitalisierung ist das Fundament moderner Elektromobilität.

Welche Vorteile bringt digitale Ladeinfrastruktur für Energieversorger?

Sie macht Wachstum beherrschbar, reduziert Kosten und stärkt die Kundenbindung. Zudem laufen Prozesse digital statt manuell, was die Skalierung erheblich erleichtert und die operative Belastung verringert. So können EVU ihre Rolle am Markt festigen und ausbauen.

Wie profitieren Geschäftskunden konkret von digitaler Ladeinfrastruktur?

Geschäftskunden sparen Zeit, gewinnen Transparenz über Kosten und Prozesse und können Services eigenständig nutzen. Für Flottenmanager bedeutet das beispielsweise weniger Rückfragen und mehr Übersicht, während Unternehmen als Ganzes Effizienz und Nachhaltigkeit steigern. Elektromobilität wird dadurch einfacher und wirtschaftlicher.

Worauf es jetzt ankommt – zentrale Erkenntnisse

  • Hardware ist Basis, aber Software ist das Steuerungszentrum für Wachstum.
  • Digitale Ladeinfrastruktur skaliert Prozesse, entlastet Verwaltung und reduziert Kosten.
  • Datengetriebene Services eröffnen neue Geschäftsfelder und stärken Kundenbindung.
  • Plattformen ersetzen Flickenteppiche durch integrierte Abläufe, die reibungslos funktionieren.
  • Energieversorger sichern sich mit Software einen klaren Wettbewerbsvorsprung und Zukunftssicherheit.

Nächster Schritt für EVU: Digitale Plattform testen

Für Energieversorger und Stadtwerke stellt sich nicht mehr die Frage, ob sie in digitale Ladeinfrastruktur investieren, sondern wann. Wer früh beginnt, gewinnt Zeit, Erfahrung und Marktanteile in einem dynamisch wachsenden Markt. Die Hardware wird ohnehin aufgebaut, doch erst Software verwandelt sie in ein skalierbares Geschäftsmodell, das Prozesse effizient macht und Kunden begeistert.